Gerhard Rießbeck - Farbenträger
Der Begriff „Farb(en)träger“ stammt eigentlich aus der Farbenchemie. Bei Gerhard Rießbeck aber ist der Farbenträger zu einer Person geworden: dick vermummt und unkenntlich im Gesicht wie ein Polarforscher oder Inuit trägt er vor winterlich weißem Hintergrund ein Bündel Stangen mit abstrakten farbigen Flächen. Damit erscheint der Farbenträger als Verkörperung des Malers, der sich wie ein Polarforscher auf unbekanntes Terrain begibt und auf der weißen Malfläche seine farbigen Markierungen hinterlässt.
Gerhard Rießbeck hat sich auf zahlreichen Reisen in die Polargebiete, so z.B. als Expeditionsmaler mit dem Forschungsschiff „Polarstern“, in die eisigen Regionen der Erde begeben und diese Thematik für sich künstlerisch nutzbar gemacht. In seinen neuen Bildern werden die Landschaft und die darin befindlichen Figuren und Architekturen zur Metapher für das Leben und Forschen des malenden Künstlers.
Lebenslauf
- 1964 in Lichtenfels/Oberfranken geboren
- 1987–1993 Studium der Freien Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bei Prof. Werner Knaupp
- 1991 Ernennung zum Meisterschüler
- 1994 Reisestipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), viermonatiger Aufenthalt in Island
- 1996–1999 Assistent an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg
- 2001 Projekt „Expeditionsmaler“: sechswöchige Arktisexpedition mit dem Alfred-Wegener-Institut, Bremerhaven
- 2004 Kunstpreis der „Nürnberger Nachrichten“
- 2005 Projekt „Expeditionsmaler“: elfwöchige Antarktisexpedition mit dem Alfred-Wegener-Institut, Bremerhaven
- 2009 Artist in Residence, Upernavik, Grönland
- 2011 Artist in Residence, Baer Art Center, Island
- 2018 Auszeichnung als „Künstler des Monats“ der Metropolregion Nürnberg
- 2019 Kunstpreis der Evang. Landeskirche in Bayern
- Wilhelm-Morgner-Preis der Stadt Soest
- 1994–2023 zahlreiche Reisen nach Island, Grönland, Spitzbergen, Norwegen, Kamtschatka , in die Sahara und die Antarktis
Gerhard Rießbeck lebt in Bad Windsheim und betreibt dort die „Central Lichtspiele“ als Atelier und Ausstellungsraum.