- 1959 geboren in Ornbau
- 1979 – 1985 Studium der Kunsterziehung und Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Gerd Dengler und Prof. Daniel Spoerri
- Meisterschüler bei Prof. Daniel Spoerri
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Jess Walter
„The first cut is the deepest“
Malerei
Malerei als Spurensuche: abgestellte Farbdosen hinterlassen Ränder und Pfützen, unter der Leinwand liegende Wäscheleinen erscheinen als Frottage abgerieben auf der Bildoberfläche; rechteckige Flächen und Latten bilden Druckstöcke für den Hochdruck, die präzise gedruckten Formen stehen im Kontrast zur ausgeschütteten Farbe, die sich zufällig auf der Leinwand ausbreitet. Malerei als Resultat unterschiedlicher Vorgänge und Handlungen, eine malerische Reflexion über Präzision und Zufall, ein offenes Experiment, das die Möglichkeiten von Malerei untersucht. Die Leinwände sind nicht auf Keilrahmen gespannt, sondern hängen als Bildhäute lose an der Wand.
Bambus
Eine Sammlung von schnell wachsenden Bambushalmen mit einer Gemeinsamkeit:
sie wachsen nicht gerade, wie man es annehmen könnte, sondern machen „Umwege“, weichen im Zick-Zack von der Vertikalen ab, tanzen, mit lässigem Hüftschwung, als „poetische Abweichler“ Rock’n’Roll. Durch die farbige Bemalung wird zum einen das Serielle der einzelnen Abschnitte betont, gleichzeitig werden die Stangen aber auch verkleidet und feiern im individuellen Festtagsgewand ihren Auftritt.
Weihnachtsbaum
Weihnachtsbäume haben etwas Trauriges an sich; nach einer kurzen Zeit der Wertschätzung, während der sie liebevoll geschmückt, verziert und besungen werden, landen sie auf der Straße oder in der örtlichen Sammelstelle für Gartenabfälle. Mit den abgeschnittenen Ästen hat das Gerippe des Baumes etwas von einem Kriegskrüppel, wobei die „Wunden“ durch die Farbe ein spielerisch-geheimnisvolles Leuchten bekommen: das Skelett im Kostüm des Harlekins.