Johannes Vetter hält in seinen Bildern Momente fest, die er beobachtet und die an filmische Ausschnitte erinnern. Zunächst fotografiert er dokumentarisch die Objekte oder Szenarien, die er darstellen möchte, und überträgt sie anschließend lebendig und realistisch mit Ölfarbe auf die Leinwand.
Die fragmentarischen Erinnerungsfetzen Vetters – wie in der Bewegung eingefroren – spielen mit der Neugier des Betrachters. Unweigerlich stellt sich die Frage nach den Hintergründen und dem Ausgang der Geschichten, die er mit nur einem einzigen Bildausschnitt anzudeuten vermag. Auf diese Weise fordert er den Betrachter heraus, zu imaginieren und zu spekulieren. Es entsteht ein psychologisches Spiel, vergleichbar mit den Bildern eines Rorschachtests, in denen jeder Betrachter etwas anderes sieht und hineininterpretiert. Genau hierin liegt der besondere Reiz: Die Arbeiten faszinieren und entfalten ihre Wirkungskraft, indem sie die Deutungen von Symbolen und Zeichen hinterfragen.
Johannes Vetter
- geboren am 20.05.1979 in München
- 1996-99 Ausbildung zum Steinmetz/Steinbildhauer in Ansbach
- 2003 -2009 Diplomstudiengang der "freien Malerei" an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Franz Ackermann, Prof. Helmut Dorner und Prof. Marijke van Warmerdam
- 2009 Meisterschüler
- seit 2010 freischaffender Künstler
- 2016 - 2022 Initiator und Kurator der ANSBACH CONTEMPORARY Biennale für zeitgenössische Kunst
nach längeren Aufenthalten in Karlsruhe, London, Berlin und Aschaffenburg lebt und arbeitet er seit 2021 wieder in Ornbau (Bayern/Mittelfranken)